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Julia Rüegger: Einsamkeit ist eine Ortsbezeichnung

In ihrem Lyrikdebüt versammelt Julia Rüegger Verse, die weit gereist sind, von Grönland nach Spanien, von Peru bis ins Fundbüro der Erinnerung. Als Gedichte und Autorin am Tag der Vernissage auf der Polstergarnitur von «Sofalesungen» eintrafen, war der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele wären ebenfalls gerne dabei gewesen. Deshalb freuen wir uns nun auf eine weitere Lesung in der Buchhandlung Labyrinth. Moderiert wird der Abend von Jelena Kern.

«Julia Rüeggers Lyrikband wagt eine Inventarisierung unter unsicher gewordenen Besitzverhältnissen; ​zum Beispiel von urbanen Räumen, in die sich Wildnis eingeschrieben hat; Bienenhotels, Drohnen und Essiggestrüpp, und Traumlandschaften, in denen sich die Zeitzone verschiebt. ​ ​

Es geht um den Versuch, ein Liebesgedicht anatomisch zu schreiben, um Jahresringe und um Wachstumswellen. Immer in Kleinschreibung, mal nur vier Zeilen lang und dann wieder in zyklische Formen gegossen, bilden die Texte Momentaufnahmen in der Form sprachlicher Polaroids – mal lakonisch und abgründig, mal haarig und zart.» (Sofalesungen)

Julia Rüegger, 1994 in Basel geboren, studierte Literarisches Schreiben, Theater und Philosophie in Hildesheim, Madrid und am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Sie schreibt Lyrik, Essays und Prosa und veröffentlichte in zahlreichen Literaturzeitschriften und Anthologien, unter anderem im Jahrbuch für Lyrik 2022.

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